Dorfkirche Neukirchen
Die große Kirche im kleinen Dorf Neukirchen (erstmals urkundlich erwähnt 1233) zählt zu
den Beispielen einer im „westfälischen Stil“ erbauten mecklenburgischen Dorfkirche.
Vom 13. zum 14.Jahrhundert ist die Feldsteinkirche sozusagen in einem Zuge vom Chorraum,
der noch spätromanische Züge aufweist, über das zweijochige Kirchenschiff bis zum
stattlichen Turm mit dem achtseitigen Turmhelm erbaut worden.
Bis 1985 hatte auch der Kirchturm ein Ziegeldach, mit typisch-mittelalterlichen
Mönch-/Nonneziegeln. Mit großem Einsatz von ehrenamtlichen Helfern aus der
Kirchgemeinde und mit Unterstützung der bayrischen Partnergemeinde Aufkirchen konnte die
Sicherung und Erneuerung des Turmdaches im Jahr 1985 gewährleistet werden. Allerdings
konnte das Ziegeldach nicht erhalten werden und der Kirchturm ist mit Holzschindeln aus
kanadischem Zedernholz neu eingedeckt worden.
Die Innenausstattung ist größtenteils barock, so der Altar und die Kanzel. Auch die Orgel
stammt aus der Barockzeit. Sie ist im Jahre 1769 durch den Rostocker Orgelbaumeister
Schmidt erbaut und im 19. Jahrhundert durch Orgelbaumeister Friedrich Winzer erneuert und
ergänzt worden. Die Kirchgemeinde freut sich darüber, dass die Orgel im Jahr 2002 mit Hilfe
der ZEIT-Stiftung und der Reemtsma-Stiftung restauriert werden konnte und nun wieder
regelmäßig im Gottesdienst und im Sommer zu Konzerten zum Lobe Gottes und zur Freude
der Menschen erklingt.
Das älteste Ausstattungsstück ist der spätgotische Kruzifixus über dem Triumphbogen.
Im Altarraum ist auf die beiden Fenster auf der Südseite hinzuweisen. Die Glasmalerei aus
dem 19.Jahrhundert zeigt die Apostel Petrus und Paulus und konnte ebenfalls in den 1990er
Jahren restauriert werden. Ein interessantes Ausstattungsstück im Altarraum ist auch die aus
der Zeit um die Jahrhundertwende (19./20.Jhd.) stammende „Pastorentafel“, auf der die
Namen aller Neukirchener Pastoren seit der Reformationszeit verzeichnet sind. Auffällig ist
bei fast allen die überdurchschnittliche Dienstzeit auf einer Pfarre. Für den Zeitraum von fast
450 Jahren (seit 1568) sind es immerhin nur 16 Pastoren.
Besucher und Touristen sind in der Kirche willkommen.
Der Kirchenschlüssel kann auf dem Pfarrhof neben der Kirche erfragt werden.
Kirchenführungen können im Pfarramt angemeldet werden:
bei Pastorin Gudrun Schmiedeberg, Telefon: 038466/20209.